Foasends Story / Chronik

Eine Narrenkappe war im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit die typische Kopfbedeckung des Narren. Heute wird auch eine im Karneval oder der Fastnacht häufig getragene Mütze als Narrenkappe bezeichnet, die meist die Zugehörigkeit des Menschen zu einem bestimmten Karnevalsverein zeigt. Nicht selten läuft die Narrenkappe nach oben hin – einem Hahnenkamm ähnelnd – zickzackförmig aus. https://de.wikipedia.org/wiki/Narrenkappe

Ein genauer Beginn der „Serrscher Foasend“, wie man sie heute kennt, ist leider nirgendwo genau datiert.In der Zeit bis zum Kriegsende 1945 ist lediglich aus Erzählungen bekannt, dass es private Hausbälle in den einzelnen Gaststätten im Ort in loser Folge zur Fastnachtszeit gab. Am bekanntesten war der Rosenmontagsball des Musikvereins, der im damaligen Hotel zum Bahnhof die ersten Helau-Rufe in Serrig hervorbrachte. Erst mit Beginn der 50-er Jahre gab es erste Bestrebungen in Serrig, Kappensitzungen aufzuführen. Im Hotel zum Bahnhof wurde Mitte der 50-er Jahre zur Fastnachtszeit die erste karnevalistische Gesellschaft auf der Rückseite einer Speisekarte des Hotels gegründet. Genaue Daten und leider auch die (Gründungs-) Speisekarte sind der Nachwelt nicht erhalten geblieben.

Gründungsmitglieder waren u. a.: Thias Brandscheit, Heinz Fusenig, zugleich auch erster Sitzungspräsident, Peter Haupert, Walter Helmrich, zuständig für Organisation und viele Büttenreden, Schriftführer Thias Brandscheit und Ernst Bavendiek, Gewandmeister Josef Thinnes und Gardeoberst Michel Konz. Die Karnevalsgesellschaft schloss sich als Unterabteilung dem Musikverein an, der in der Folgezeit die Veranstaltungen organisierte und dafür sorgte, dass am Fastnachtsdienstag der „Umzug“ lief. Die wichtigste Entscheidung traf man jedoch bei der Wahl des Schlachtrufs. Ab sofort wurde in Serrig an Fastnacht „Serrsch NOU DA JE“ gerufen. Dieser einmalige Slogan ist heute weit bekannt. Das erste Prinzenpaar der .Serrscher Foasend“ waren im Jahre 1953 Thias Brandscheit und Waltraud Cläsgens, die dieses Amt im Jahre 1955 zusammen mit Nicki Stein noch einmal übernahm.

Der Beginn der Serriger Fastnacht liegt wohl im Jahre 1959, denn eine Festschrift aus dem Jahre 1969 ist das erste bekannte Dokument. Die wurde aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums der Foasend aufgelegt. Außerdem sind in der Chronik der später gegründeten SKG nach Recherchen des Gründungsmitglieds Heinz Rommelfangen alle Prinzenpaare beginnend mit dem Jahr 1960 aufgeführt. An der 1969 veranstalteten Jubiläumssitzung verabschiedete sich einer der ersten großen Karnevalisten und Gründungsmitglied der damaligen Serriger Fastnacht Heinz Fusenig, der bis dahin alle Sitzungen als Präsident geleitet hatte, aus beruflichen Gründen für immer aus Serrig. Bis zum Jahre 1969 fanden die Fastnachtsveranstaltungen immer in den Sälen der Serriger Gaststätten statt. Ab dem Jahre 1970 änderte sich dies mit dem Bau der Grundschule und der Turnhalle. Ab sofort hatten die Serriger Karnevalisten im Vergleich zu den Sälen von „Wirwischs“ und „Nossems“ eine riesige „Narhalla“. Mussten in den Gasthäusern mehrere Sitzungen mit ca. 100 Gästen veranstaltet werden, so war ab sofort in der Turnhalle Platz für bis zu 400 Närrinnen und Narren.

Auf der für damalige Verhältnisse großen Bühne war erstmals genügend Platz für Elferrat, Prinzenpaar, Musikkapelle und für die Tanzaufführungen der Garde. Seit dieser Zeit hat sich der bis dato immer als „NOU DA JE“ geführte Schlachtruf in das heutige „NOUN DA JE“ geändert.  

In der Session 1974 gab der Musikverein die Trägerschaft der Karnevalsarbeit auf, und bis 1976 übernahm der TUS die Organisation der Kappensitzungen. Von 1960 bis 1975 gab es jährlich ein Prinzenpaar. Hier zeigte sich, dass am Aschermittwoch doch nicht alles vorbei ist, denn aus diesen 15 Prinzenpaaren gingen insgesamt 7 Ehen hervor. 1976 gab es in der Organisationsarbeit des TUS einige Schwierigkeiten. Es dauerte lange, bis eine Sitzung „stand“, und ein Prinzenpaar wurde auch nicht gefunden, was allerdings zwei junge Männer (Manfred Weber und Ingo Konz) nicht davon abhielt, am Dienstagsumzug als „Prinzenpaar“ der „Serrscher Foasend“ aufzutreten.

Nach diesem Fastnachtsdienstagumzug 1976 saßen einige unentwegte Karnevalisten im Cafe Meier zusammen und gründeten formal die heutige Karnevalsgesellschaft.

War es in den 50-er Jahren eine Speisekarte des Hotel zum Bahnhof, so wurde an diesem Februar-Tag 1976 eine papierener Mehlsack des Bäckermeisters Paul Meier als Gründungsdokument verwandt. Auch dieser Mehlsack ist leider in der Anfangszeit des jungen Vereins verloren gegangen. Aus der Gründungsversammlung, die am 11.11.76 stattfand, ist bekannt, dass 37 Personen die heutige Serriger Karnevalsgesellschaft „SKG NOUN DA JE“ gründeten.

Zum ersten Vorsitzenden wurde der damalige Ortsbürgermeister Heinz Rommelfangen gewählt. Der 1. Sitzungspräsident war Gerhard Steimer, der dieses Amt in den Jahren 1977 und 1978 wahrnahm. Als erster Regisseur wurde Hans Werner Jäger vom Vorstand gewählt. Die Organisationsarbeit leitete er bis 1985 und wurde anschließend 1.Vorsitzender der SKG. Von ihm stammten in der Zeit vor Vereinsgründung bis in die 80-er Jahre viele Büttenreden. In der Gründungszeit der SKG waren über Jahre hinweg „in der Bütt“ bekannte Serriger wie Gottfried Leineweber, Alfons Leineweber, Willi Benzkirch, Margret Binz sowie der MGV als „die Serriger Hofsänger“ oder Hans Reinsbach und Günter Neisius als „die Tramps von der Saar“, um nur einige hier zu nennen.

Am 26.02.1984 um 14.11 Uhr wurde die erste Kinderkappensitzung in der Geschichte der Serriger Fastnacht gefeiert. Sie ist bis heute eine fester Punkt im Fastnachtskalender der Serriger Kinder. Hauptmotor der Sitzung ist seit Beginn der ersten Session Maja Brandscheit, die jährlich bis zu 70 Kinder über Monate hinweg trainiert und somit für den karnevalistischen Nachwuchs sorgt.

1985 feierte die SKG ein erstes Jubiläum. Entgegen der Fastnachtstradition, nur „Schnapszahlen“ zu feiern, wurde das 25-jährige Bestehen des Serriger Schlachtrufs „Noun da je“ gebührend gefeiert. In diesem Jahr betratein neuer Präsident die Bühne. Andreas Meier leitete anschließend 16 Jahre die Serriger Sitzungen und ist ab 1990 bis heute Vorsitzender der SKG.

In der Session 1989 trat wiederum eine Veränderung ein. Die starke Nachfrage nach Eintrittskarten Verlangte nun zwei Kappensitzungen. Diese Änderung war auch aus dem Grund nötig, da die Maskenbälle, die seit Jahren von anderen Vereinen (DRK, Feuerwehr, MV) veranstaltet wurden, aus verschiedenen Gründen nach und nach eingestellt wurden. Die Nachwuchsarbeit trug ihre Früchte, und so drängten viele junge Talente auf die Bühne. Der Club 15/21, die Freunde der Serriger Fastnacht, Uwe Scholz und Jörg Meier als Bachtal-Duo, Franz Meier, Friedbert Thomé, Bernd Zimmer, um nur einige zu nennen, sorgten mit ihren Liedern und Vorträgen dafür, dass bis heute jährlich zwei gut besuchte Sitzungen stattfanden. Am 11.11.1991 wurde ein Prinzenpaar (Peter Wagner, Annette Neisius) inthronisiert, das erstmals über zwei Jahre residierte. Wegen des Golfkrieges fiel 1991 erstmals seit Bestehen der Fastnacht 1960 eine ganze Session aus. 1993 – zum 33-jährigen Jubiläum des Fastnachtsrufs „NOUN DA JE“ – ernannte die SKG, wie bei Karnevalsgesellschaften üblich, erstmals Senatoren. Fünf verdiente Vereinsmitglieder wurden ausgezeichnet. 1994 weilte das erste Serriger Prinzenpaar in der Hochburg der Fastnacht, in Köln. Auf Einladung eines Radiosenders fuhr eine Delegation der SKG zusammen mit dem Prinzenpaar (Peter Benzkirch, Heidi Adams) zu einer Veranstaltung in die Domstadt. Bei diesem Treffen mit insgesamt ca. 800 Prinzenpaaren aus ganz Deutschland wurde ein Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde angestrebt und auch mühelos erreicht. 1995 kam in der Vereinsgeschichte ein kleiner Einbruch, denn es wurde kein Prinzenpaar gefunden. 1996 wurde dieses wieder bereinigt und schließlich gab es im Jahre 1997 wiederum eine neue Situation: Drei Prinzen waren bereit, aber keine Prinzessin. Und somit war die SKG die erste Karnevalsgesellschaft in der Region, die ein Dreigestirn aufzeigen konnte. Prinz Stefan (Heinz), Jungfrau Nilstraud (Nils Loch), Bauer Udo (Haupert) feierten eine glanzvolle Session. Bei der Kappensitzung am 14.02.1998 wurde der nunmehr 6. „Orden wider den tierischen Ernst“ an die aktive Karnevalistin Maja Brandscheit verliehen. Er wurde wie bei den Vorgängern (Rudolf Thinnes, Gerhard Steimer, Hans Werner Jäger, Martin Blau und Günter Neisius) für besondere Verdienste um den Serriger Karneval verliehen.

Zum 22-jährigen Bestehen der SKG wurde am 7.11.1998 ein Jubiläum gefeiert, zu dem viele KG aus den Nachbarorten und vor allem die Gründer des Vereins und zahlreiche ältere Serriger Karnevalisten eingeladen waren. Denn schließlich waren sie es gewesen, die den Jüngeren gezeigt hatten, wie man Fastnacht feiert und die die bekannten Fastnachts Schlager, z. B. .Käth gei mol zaapen“, „Kenner est Kisschmier“ oder „Bad Serrig an der Saar“ gedichtet und lange vor der Gründung der SKG gesungen haben. Zu Beginn der Session 2001 stellte sich wiederum ein Novum in der Vereinsgeschichte ein. Der neu gewählte Sitzungspräsident Stefan Heinz hatte zwar einen Prinzen (Andreas Greif) im Gefolge, aber keine Prinzessin. Ähnlich erging es den Karnevalsfreunden aus Ockfen. Sie hatten zwar eine Prinzessin, aber ein Prinz fehlte. Somit war der Weg frei zur ersten ortsübergreifenden Fastnacht an der unteren Saar. Am 21. Januar 2001 startete ein „närrisches Saarschiff‘ Richtung Ockfen, an Bord der Elferrat und viele Serriger Karnevalisten, die an der Schiffsanlegestelle in Ockfen auf das Herzlichste begrüßt wurden und anschließend unter vielen „Noun da je“-Rufen Prinzessin Anke aus Ockfen nach Serrig entführten.

+++Die Chronik ist noch nicht vollständig. Wir bitten um Ihr Verständnis.+++